Fiontini
Heute gab es die Auflösung in der Rubrik der siebenjährigen Pferde bei der LONGINES FEI / WBFSH World Breeding Dressage Championships. Patrick van der Meer absolvierte eine sehr gute Prüfung mit President`s First Apple (Vivaldi x TCN Partout). Bis auf einen Fehler in den fliegenden Wechseln lief der Hengst unvorstellbar durch die Prüfung.
„Wirklich ein Pferd für die Zukunft!“, laut der Jury, die den Hengst mit einer 9 für seine Perspektive belohnte. Allerdings wurde der Hengst von dem Trakehner Kipling (Hofrat x Hohenstein E.H.) mit seiner dänischen Reiterin Anne Troensegaard übertroffen. Der dunkelbraune Wallach bekam von der Jury, die die Weise auf die Kopling trainiert wird lobte, eine 9.2 für seine Perspektive. Kipling gewann die Bronzemedaille, allerdings drehte sich der wirkliche Wettkampf um die Goldmedaille. Die niederländische Reiterin Kirsten Brouwer konnte schon in der Vergangenheit während der Weltmeisterschaft Medaillien in verschiedenen Farben gewinnen. Ihr Trumpf, Sultan des Paluds, ein Hannoveraner aus Soliman de Hus (MV. De Niro) lief sehr überzeugend und erreichte mit 83.515% die zeitliche Führung. Eine sehr flüssige Prüfung ergab eine 9 für den elektrisierenden Trab und der taktreine Schritt, in dem besonders die Kehrtwendungen positiv auffielen, wurde mit einer 8.4 belohnt. Der aktive und beraufgesprungene Galopp wurde mit einer 8.6 belohnt. Mit einer 8.9 für Harmonie und einer 9 für Perspektive sicherte sie sich ihre fünfte WM-Medaille.
Dänischer Erfolg
Als letzter Teilnehmer ging der Spanier Severo Jesus Jurado Lopez mit Fiontini (Fassbinder x Romanov) mit dem Ziel den Hattrick zu holen an den Start. Schon in den vergangenen zwei Jahren gewann die athletische DWB-Stute den Weltmeistertitel. Das dänische Stammbuch feierte bereits im vergangenen Jahr mit Sezuan den dritten Sieg in Folge. Nun lag der Druck auf den Schultern von Fiontini. Aber davon konnte man wirklich nichts merken, da die Braune ganz entspannt zum Sieg lief. Bis auf einen kleinen Fehler in den fliegenden Wechseln und eine etwas weniger schön ausgeführte Pirouette, lieferte diese Kombination eine überzeugende Prüfung ab, in der die Veranlagung für die Versammlung sehr gut zu sehen war. Genauso wie Sultan de Paluds erhielt Fiontini eine 9 für ihren qualitätsvollen Trab. Der sehr taktreine Schritt bildete laut der Jury einen Höhepunkt (9.5), der aktive Galopp, in dem die Braune viel Talent für die Versammlung erkennen ließ, bekam eine 9.2. Mit der 8.6 für die Harmonie und der 9.1 für die Perspective entstand so die Höchstnote von 85.656%. Somit sicherte sich Severo Jesus Jurado Lopez seine zweite Longines-Uhr hintereinander. „Diese werde ich umtauschen und ein Damenmodell aussuchen, welches ich dann meiner Freundin schenken werde“, sagte der spanische Reiter hinterher, der angab, dass er Fiontini, obwohl diese verkauft wurde, auch weiterhin noch reiten darf. „Ihr neuer Besitzer trainiert bei meinem Arbeitgeber Helgstrand Dressage und wir werden zusammen weitertrainieren. Ich hoffe, dass ich in der Zukunft noch mehr Pferde wie Fiontini reiten darf! Sie hat so viel Talent und so viele tolle Eigenschaften. Im Ring ist sie noch besser als im Training. Das ist für einen Reiter natürlich toll.“
Sultan des Paluds
Hohe Erwartungen
Kirsten Brouwer konnte sich nun schon im vierte Jahr in Folge eine Medaille sichern. Sie ist sehr zufrieden mit ihrer Silbermedaille: „Ich bin hier wirklich glücklich mit! Es ist ein fantastisches Pferd. Er war heute etwas angespannter als am Donnerstag, aber im Ring stand er gut an den Hilfen und so konnten wir das Ergebnis verbessern. Ich habe unseren heutigen Ritt wirklich genossen! Er hat so viel Talent für die schwerere Arbeit; ich habe große Erwartungen an ihn.“
Kipling
Komplimente
Sharon Rhode vertrat während der Pressekonferenz die Vorsitzende der Jury Maria Colliander, die eher weg musste, da sie ihr Flugzeug noch erreichen musste. Rhode gab nach jedem Ritt das Jurykommentar ab. Diese Aufgabe gefiel ihr sehr gut: „Kommentar geben ist nicht immer einfach, aber heute schon! Was für außergewöhnliche Pferde und was wurden sie gut vorgestellt. Es macht einfach Spaß solche talentvollen Pferde zu beurteilen. Kipling und Sultan de Paluds sind beide Pferde mit einem fantastischen Trab. Und in Fiontini habe ich mich wirklich verliebt. Was für ein Pferd! Auch möchte ich der Organisation ein Kompliment aussprechen, da die WM in Ermelo wirklich ein tolles Event ist.“
Mitglied der Jury Dietrich Plewa ergänzte: „In der Vergangenheit gab es ab und zu Kritik, dass die Pferde mit zu viel Anspannung vorgestellt wurden und dadurch kurz im Hals wurden. Die Pferde von heute waren durchweg gut und richtig trainiert und ließen viel Souplesse und natürliche Verlanlagung erkennen. Mein Kompliment an alle Besitzer, Reiter und Züchter!“
(©Hippofoto)
